Medienmitteilung

ISOS wird zunehmend politisiert

Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) ist ein wichtiges Instrument für einen qualitativen Umgang mit historisch gewachse-nen Orten und Umgebungen. Vielen ist das ISOS kaum bekannt und oft wird darunter vieles subsumiert, was gar nichts mit dem Inventar zu tun hat. Seit neustem wird es als Sünden-bock gebraucht, welches die Verdichtung nach innen verhindert. Diese Politisierung des ISOS und die damit einhergehenden Polemisierung trägt nicht zu einer konstruktiven De-batte bei.

Das ISOS ist ein Grundlageninstrument, das den Behörden der Denkmalpflege und des Bau- und Planungswesens hilft, baukulturelle Werte zu erkennen und langfristig zu sichern. Der Start des ISOS geht auf die Jahre 1972/73 zurück. Nach klaren methodischen Grundlagen und Ordnungskriterien wurden seither 6'000 Ortsbilder inventarisiert. Nach diesen Prinzipien erfasst das ISOS nicht Einzelbauten, sondern Siedlungen in ihrer Gesamtheit. Das ISOS präsentiert eine umfassende Analyse des Baubestandes von verschiedensten Siedlungstypen und berücksichtigt Strassen, Plätze, Gärten und andere Grünflächen sowie die Verbindung des Gebauten zu seiner Umgebung.

Dieses interdisziplinäre Inventar schafft damit Grundlagen für einen umfassenden und qualitativen Umgang mit historisch gebauten Orten. Dieses Schutzinventar stehe diamentral zum revidierten Raumplanungsgesetz, welches einen haushälterischen Umgang mit dem Boden und eine Verdichtung gegen innen verlangt, so die Behauptung von unterschiedlichen Kreisen.

Dieser Polemik muss widersprochen werden. Das ISOS ist keine Käseglocke. In ISOS-Objekten wird viel gebaut und verdichtet. Das ISOS fordert jedoch von den Planenden eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Ortsbild und entsprechend sorgfältig eingefügte Ersatz- oder Neubauten und Restaurierungen.

Der IHS wird sich diesem Thema annehmen und durch Sensibilisierungsarbeit mithelfen Grundlagen für eine konstruktive Debatte zu leisten.