Im Kanton Luzern hat der Flecken Beromünster einen hohen kulturrellen und kulturhistorischen Stellenwert. Das ursprünglich formulierte primäre Ziel der Entlastung vom motorisierten Verkehr, die Reduktion von Emissi- onen und Erschütterungen für AnwohnerInnen, aber auch der Schutz des Ortskerns wird durch die Umfahrung mit dem vorliegenden Projektvor- schlag wohl erreicht. Es stellt sich aber die Frage, ob die primären Ziele mit dem gewaltigen Eingriff in die bebaute Landschaft erreicht werden und der monetäre Aufwand dies ausgleicht.
Das Projekt berücksichtigt neben der aufgezeigten Umfahrung durch den motorisierten Verkehr nur bedingt die weiterreichenden Facetten wie Dorf- kernentwicklung, Optimierung der verschiedenen VerkehrsteilnehmerIn- nen oder die gesellschaftspolitische Verträglichkeit. Die Notwendigkeit des Abrisses bzw. die Umlagerung des Altersheimes dokumentiert eindrück- lich die Schwachstelle des Projektes. Einerseits führt die Umfahrung mit- ten durch bebautes Gebiet, andererseits wird eine künftige Entwicklung und mögliche Verdichtung des Ortes erschwert. Es wäre massvolle Ver- dichtung und Entwicklung auch der nächsten Generation zu ermöglichen und geschuldet. Die beidseitige und umklammernde Linienführung um den Kern veranschaulicht zudem die überforcierte Dimension des Vorha- bens im Michelsamt. Die VerkehrsteilnehmerInnen wie FussgängerInnen oder FahrradfahrerInnen, die in Zukunft voraussichtlich einen grösseren Platz einnehmen werden, sind beim Projekt gegenüber dem motorisierten Verkehr zu schwach beachtet worden.
Das vorliegende Umfahrungsprojekt berücksichtigt im jetzigen Stadium noch nicht alle Facetten, damit die stimmberechtigte Bevölkerung einen Entscheid fällen kann. Für das muss ein Projekt vorliegen, welches die Abhängigkeiten der einzelnen Bestandteile besser abgleicht, vor allem auch eine deutlich verbesserte und nachhaltige Verkehrssituation auf- zeigt.
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